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Chávez: «Seltsames passiert mit der Gesundheit fortschrittlicher Führer Lateinamerikas»

übersetzt von Jens-Torsten Bohlke (kommunisten-online.de)

Der Präsident der Bolivarischen Republik Venezuela, Hugo Chávez Frí­as, machte am vergangenen Sonntag einige Gedanken über die gesundheitlichen Beeinträchtigungen bekannt, die einige fortschrittliche Staatsmänner Lateinamerikas derzeit beunruhigen.

«Was ist das für eine merkwürdige Sache, die derzeit in Lateinamerika bei einigen fortschrittlichen Führungspersönlichkeiten geschieht. Kirchner verstarb. Gleich darauf die Krebserkrankung von Dillma (Rouseff), jene von (Fernando) Lugo, von Chávez, und jetzt von (Luis Inácio) Lula», äusserte der venezolanische Präsident in einem telefonischen Interview mit dem Programm Kiosco Veraz, welches Venezuelas Fernsehkanal Venezolana de Televisión ausstrahlt.

Er fügte hinzu, dass gleich nach der Meldung der Krebserkrankung beim brasilianischen Präsidenten einige Spekulationen über diesen schrecklichen zeitlichen Zusammenhang laut wurden, ohne dass es dafür wissenschaftliche Belege gab, wonach es letztlich eine Verbindung mit einigen imperialistischen Aktionen geben würde. Chávez meinte dazu weiter, dass er gerade ein Buch des venezolanischen Schriftstellers Luis Brito Garcí­a liest, welches sich mit den über 900 Attentaten der US-Regierung auf den kubanischen Revolutionsführer und Staatsmann Fidel Castro befasst. Im Text wird auch daran erinnert, dass im vorigen Jahr der ekuadorianische Staatspräsident Rafael Correa «nur knapp durch ein Wunder» dem Tod entrann. «Und bei Chávez weiss man nicht, wie viele Attentate es gab», steht weiter in jenem Buch.

Er kommentierte dann auch den merkwürdigen Tod des palästinensischen Führungsmannes Jasser Arafat durch ein mysteriöses Blutgerinnsel und die Mutmassung, dass der Mossad, der israelische Geheimdienst, ihm Thallium verabreicht hatte, einen als Rodentizid verwendeten Giftstoff, um Arafats Ableben herbeizuführen.

Bei all dem wies Chávez darauf hin, dass es sich da «nur um Spekulationen» handelt. «Sie sollen jetzt bloss nicht weltweit sagen, dass ich gerade dabei bin, jemanden anzuklagen wegen des Krebses, den er mir gegeben haben soll, oder wegen jenes Krebses, der Lula ereilte (…) Ich habe keinen Grund, diesbezüglich irgendeine Behauptung aufzustellen», unterstrich Chávez.

Mord als Staatspolitik

Chávez erwähnte des Weiteren andere Angaben, die aufzeigen, dass die USA Mord als Staatspolitik in ihrer Geschichte ausgeführt haben. Er erinnerte daran, dass die CIA in Vietnam über 23.000 mutmassliche Angehörige der Viet Cong ermordete und 1965 eine halbe Million angebliche Kommunisten in Indonesien umbrachte.

«Vor ein paar Tagen stellte Barack Obama den Völkermord in Libyen als Modellfall für die internationalen Beziehungen dar. Und er sagte dabei, dass er ‘beinahe vor Rührung weinte’, als er die Ermordung von Ghaddafi sah», so Hugo Chávez.

Nach Auffassung von Hugo Chávez haben die USA jetzt Syrien, Iran, Venezuela und die neuen Führungen Lateinamerikas im Visier. Am Ende seines Telefon-Interviews sagte er, dass er Evo Morales, Daniel Ortega und anderen Präsidenten empfohlen hat, «dass sie sich sehr vorsehen sollen».« Es ist nicht so, dass wir jetzt mit einer Besessenheit oder einem Verfolgungswahn herumlaufen werden. Aber es stimmt durchaus, dass der Mord vom Imperium benutzt worden ist seit langer Zeit, als Staatspolitik», hob Präsident Chávez hervor.

Quellen: correodelorinoco.gob.ve (6.11.2011) | cubadebate.cu (7.11.2011) | Übersetzung: kommunisten-online.de (9.11.2011)


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