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Lenin und der Emir von Afghanistan


Ein Beitrag zu aktuellen Fragen der antiimperialistischen Bündnispolitik, von Marcel Hostettler


Was schert uns die historische Sitzordnung der verfassungs- und gesetzgebenden Versammlungen Frankreichs?

Vom Standpunkt des Marxismus handelt es sich bei solchen Begriffspaaren wie “rechts” und “links”, “reaktionär” und “progressiv”, um Definitionen, die nie absolut, für sich allein gestellt, genommen werden können. Wer eine solche Positionsangabe macht, der sollte immer auch angeben, hinsichtlich welcher Frage er sich die polititsche Landschaft von links nach rechts geordnet denkt. Wenn ein solcher Bezugsrahmen fehlt, dann sollte man keinen Gebrauch von dieser Raum-Metapher machen, die auf die Sitzordnung im französischen Revolutionsparlament zurückgeht. Dann trägt diese Metaphorik nicht nur nichts zur Klärung bei, sondern stiftet eher Verwirrung und kann bösen Schaden anrichten.

Der Hauptschlag der gegenwärtigen Etappe ist gegen den Imperialismus zu führen. Vom daher massgebenden Standpunkt des Antiimperialismus aus, stellt sich nicht selten heraus, dass Positionen, welche die grössten Übereinstimmungen mit unseren eigenen Beurteilungen aufweisen, ausgerechnet von bürgerlichen Kräften ausgehen, besonders von denen, die vom medialen Mainstream gerne als “rechtspopulistisch” abgestempelt werden. So decken sich die kritischen Verlautbarungen des französischen Front national (FN) über weite Strecken mit unseren. Dabei scheint der FN unter dem Vorsitz von Marine Le Pen an gaullistische Traditionen anknüpfen, die ihr Vater noch bekämpft hatte. Derweil ist es die Sozialistische Partei, die die Pläne der reaktionärsten Finanzkreise zur Rekolonialisierung Afrikas und des Nahen Ostens am offensten vertritt und die geringsten Rücksichten auf die Interessen von Land und Volk nimmt.

Der seinerzeitige französische Staatspräsident Charles de Gaulle erwarb sich in wichtigen Kämpfen gegen den US-Imperialismus und gegen den Zionismus Verdienste, die auch uns Anerkennung abfordern. Er unterdrückte in Algerien und Frankreich die Hochverräter, die zu den Mitteln des Terrors gegriffen hatten, um sich dem kolonialen Rückzug Frankreichs zu widersetzen. De Gaulle stand hier in Wort und Tat weit links von den Sozialisten verschiedener Schattierung. Die Rechtsaussenposition bestand in den 1960er Jahren im Plan, Frankreich in die NATO-Militärstruktur zurückzuführen, und die beiden Hauptträger des Widerstands gegen die Bestrebungen des internationalen Finanzkapitals, nämlich die kommunistische Arbeiterbewegung und den patriotischen Gaullismus, als Machtfaktoren auszuschalten. Eben diesem Ziel hatten sich Lieblinge der 68er-Bewegung verschrieben, vom alten Mendès-France bis zum jungen Cohn-Bendit.

So wie auf Frankreichs Fluren gelegentlich eine Umpolung von links und rechts eintritt, scheinen diese Pole auch in der Schweiz in Bewegung zu geraten, was die Eskalation der Offensive des imperialistischen Blocks (USA-NATO-EU) anbelangt. Im Interview mit dem russischen Kanal Prorussia.tv bezeichnete der SVP-Aussenpolitiker Oskar Freysinger die Putschistenjunta in Kiew als Faschisten und Neonazis, verurteilte die Provokationen der Westmächte an den Grenzen Russlands und äusserte Verständnis für die russische Haltung. Eine Delegation der SVP befindet sich derzeit in Teheran, und ist dort öffentlich aufgetreten, um die westliche Sanktionspolitik und Desinformationskampagnen gegen die Islamische Republik zu verurteilen.

Das Denken in verkrusteten und verabsolutierten Links-Rechts-Schemata ist undialektisch. Modelle sind Abbildungen der objektiven Realität. Ein grobes Modell hat den Zweck, die Komplexität der objektiven Realität auf einige wenige beherrschbare “Führungsgrössen” zu reduzieren. Die Nutzanwendung der Modellmethode liegt darin, dass man am Modell Szenarien und strategische Varianten ausprobieren und (zu geringeren Kosten als im Realexperiment) Erkenntnisse gewinnen kann, die sich dann auf die abgebildete Realität übertragen lassen. Wendet man allerdings ein Modell mit nur einer einzigen Dimension (der Links-Rechts-Achse) auf eine komplexere Realität an, so kann nur ein grob verzerrtes Abbild herauskommen. Mit anderen Worten: ein so simples Modell kann nur auf einen engen Ausschnitt aus der objektiven Realität bezogen werden, auf ein hinlänglich präzisierte und konkrete Lage.

Unter den Bedingungen der ideologischen Luftherrschaft der Bourgeoisie hat die herrschende Klasse auch die Macht an sich gerissen, zu definieren, was in der sozialen Kommunikation als “reaktionär” und “fortschrittlich” zu gelten habe. Ja, es ist soweit gekommen, dass die Medien im Dienst des Grosskapitals, dass bürgerliche Journalisten, eingefleischte Antikommunisten, sich damit beschäftigen zu definieren, was sich für gute Linke geziemt, und wer für die Kommunisten als bündnisfähig zu gelten hat. Nicht wenige Mitglieder und Sympathisanten von kommunistischen und Arbeiterparteien lassen sich davon beeindrucken und halten sich in ihrer Praxis der Solidaritäts- und Bündnispolitik an die definierten Tabus. Stärker Beeinflussbare lassen sich dazu drängen, den Kriegstreibern auch aktiv propagandistische Schützenhilfe zu erweisen, indem sie sich an Kampagnen zur Isolierung und Diffamierung der Opfer imperialistischer Überfälle beteiligen. Nicht zu vergessen die bewussten Agenten des Imperialismus, welche die Redlichkeit der Genossen und die unter ihnen gestiftete Verwirrung für allerlei Manöver ausnützen. Solche Leute, die sich eifrig an den Propagandakampagnen der Kriegstreiber zur Schürung von Konflikten und zur Hintertreibung friedlicher Regelungen beteiligen, um schliesslich, in der Zielgerade angelangt, sich heuchlerisch gegen den Krieg als Mittel auszusprechen und nach politischen Lösungen zu rufen.

Schdanows Warnung vor dem starren Links-Rechts-Schema

Ein Blick in die Geschichte zeigt, dass die Kommunisten schon früher mit dem Unkraut zu tun hatten, das aus allen idealistischen und metaphysischen Wurzeln schiesst, wenn man den Boden mit der Links-Rechts-Schablone pflügt.

An der Gründungskonferenz der Kominform 1947 warnte Andrej Schdanow die Genossen der Bruderparteien vor jedem schablonenhaften Gebrauch des Rechts-Links-Schemas. Der Hinweis richtete sich besonders an die Vertreter der italienischen und der französischen Partei, Luigi Longo und Jacques Duclos. Bei diesen Parteien bestand die Gefahr, diesem Fehler zu verfallen und zu übersehen, dass sich nach dem Zweiten Weltkrieg eine Lage herausgebildet hatte, welche die Möglichkeit schuf, dass einige sozial-demokratische Parteien und Politiker von dem gewohnten Platz (unmittelbar rechts von den Kommunisten) an einen Platz weit rechts von allen anderen verschlagen wurden.

Leider liegt uns keine deutschsprachige Ausgabe der Konferenzprotokolle vor; der folgende Auszug aus Schdanows Rede vom 27.9.1947 ist einer französischen Internet-Quelle (maoistischer Tendenz) entnommen:1

Schdanow: «Rechte und Linke, Reaktionäre und Progressive, das sind Definitionen, die für uns Marxisten keineswegs feststehen, sondern relativ aufgefasst werden. Man kann nicht von der Rechten und von Reaktion sprechen, wenn nicht gesagt wird wo und in was für einer Lage. Dies gilt überall, wenn grosse Veränderungen im Gang sind. Schauen wir uns die Linke an. Linke mit oder ohne Anführungsstriche. Linke die zusammenarbeiten wollen oder nicht. Freunde der Volksdemokratie und andere, Freunde der Unabhängigkeit und andere. Man hat sich angewöhnt zu denken, dass die Sozial-Demokraten immer die sind, die uns am nächsten stehen. Aber eine bestimmte politische Lage kann sie weiter rechts als die anderen versetzen. Das Problem ist nicht neu. Gleich nach dem ersten Weltkrieg, als Lenin über die Verbündeten im Befreiungskampf der Völker sprach, verfocht er die Ansicht, dass der Emir von Afghanistan links von Renaudel stand, der den Imperialismus unterstützte. Wenn wir die Sozialisten für etwas weiter links Stehendes halten, kann die Lage eintreten, in welcher ihnen die Aufgabe zufällt, die Bourgeoisie zu retten. Ramadier ist nicht die sicherste Karte der Bourgeoisie, ihr bester Trumpf. Es kann dazu kommen, dass die Sozialisten weiter weg als jeder beliebige andere von den Kommunisten entfernt stehen. Wenn die Sozialisten den Einflusses der Imperialisten vermitteln, wenn sie sich auf Händel einlassen, bei denen die nationale Unabhängigkeit auf dem Spiel steht, wenn sie Feinde der demokratischen Völker sind, dann können sie sehr wohl zu Hauptfeinden werden, und wir werden unsere Schüsse auf sie konzentrieren.» (eigene Übersetzung)

«Mit tiefer Befriedigung»: Lenin und die Freundeshand des Emirs von Afghanistan

Es waren noch keine zwei Jahre seit der Oktoberrevolution vergangen, da traf in Moskau eine ausserordentliche Gesandtschaft des Emirs Aman Ullah Khan von Afghanistan ein. Die Delegation mit Mohammed Wali Khan an der Spitze wurde von Lenin persönlich empfangen. Über dieses Treffen vom 14. Oktober 1919 berichtete die «Prawda» Nr. 232 vom 17. Oktober 1919:

Gen. Lenin empfing den Gesandten in seinem Arbeitszimmer mit den Worten: «Ich freue mich sehr, einen Vertreter des uns freundschaftlich gesinnten afghanischen Volkes, das Schweres zu ertragen hat und gegen das imperialistische Joch kämpft, in der roten Metropole der Arbeiter-und-Bauern-Regierung zu begrüssen.» Der Gesandte erwiderte hierauf: «Ich reiche Ihnen die Freundeshand und hoffe, dass Sie dem gesamten Osten helfen werden, sich vom Joch des europäischen Imperialismus zu befreien.» In der sich daran anschliessenden Unterhaltung sagte Gen. Lenin, die Sowjetmacht, die Macht der Werktätigen und Unterdrückten, erstrebe gerade das, wovon der afghanische Ausserordentliche Gesandte gesprochen habe, es sei aber notwendig, dass der mohammedanische Osten dies versteht und Sowjetrussland in dem grossen Befreiungskrieg hilft. Der Gesandte entgegnete darauf, er könne versichern, dass der mohammedanische Osten dies verstanden habe und die Stunde nicht mehr fern sei, da die ganze Welt sehen wird, dass für den europäischen Imperialismus im Osten kein Platz ist.
Der Gesandte erhob sich sodann und übergab Genossen Lenin ein Schreiben des Emirs mit den Worten: «Ich habe die Ehre, dem Oberhaupt der freien russischen proletarischen Regierung ein Schreiben meines Gebieters zu überreichen, und hoffe, dass das, was die afghanische Regierung mitzuteilen hat, die Aufmerksamkeit der Sowjetmacht auf sich ziehen wird.» Gen. Lenin antwortete, dass er das Schreiben mit tiefer Befriedigung entgegennehme und verspreche, alle Afghanistan interessierenden Fragen bald zu beantworten.
(Lenin Werke, Ergänzungsband 2, 130f.)

Stalins Erläuterungen zu Lenins antiimperialistischer Bündnispolitik

Stalin erläutert diese Politik näher in der bekannten Schrift «Über die Grundlagen des Leninismus» von 1924 (Kap. VI., Die nationale Frage):

‘Die einzelnen Forderungen der Demokratie’, sagt Lenin, ‘darunter das Selbstbestimmungsrecht, sind nichts Absolutes, sondern ein kleiner Teil der allgemein-demokratischen (jetzt: allgemein-sozialistischen) Weltbewegung. Es ist möglich, dass in einzelnen konkreten Fällen der Teil dem Ganzen widerspricht, dann muss man den Teil verwerfen.’ (s. Lenin, Werke, Band 22, Seite 348, deutsche Ausgabe)
So verhält es sich mit der Frage der einzelnen nationalen Bewegungen, des möglichen reaktionären Charakters dieser Bewegungen, natürlich nur, wenn man sie nicht vom formalen Standpunkt, nicht vom Standpunkt abstrakter Rechte, sondern konkret, vom Standpunkt der Interessen der revolutionären Bewegung betrachtet.
Das gleiche gilt auch für den revolutionären Charakter der nationalen Bewegungen überhaupt. Der revolutionäre Charakter einer nationalen Bewegung unter den Verhältnissen der imperialistischen Unterdrückung setzt keinesfalls voraus, dass an der Bewegung unbedingt proletarische Elemente teilnehmen müssen, dass die Bewegung ein revolutionäres beziehungsweise republikanisches Programm, eine demokratische Grundlage haben muss. Der Kampf des Emirs von Afghanistan für die Unabhängigkeit Afghanistans ist objektiv ein revolutionärer Kampf, trotz der monarchistischen Anschauungen des Emirs und seiner Kampfgefährten, denn dieser Kampf schwächt, zersetzt, unterhöhlt den Imperialismus, während der Kampf solcher “verbissenen” Demokraten und “Sozialisten”, “Revolutionäre” und Republikaner wie, sagen wir, Kerenski und Zereteli, Renaudel und Scheidemann, Tschernow und Dan, Henderson und Clynes während des imperialistischen Krieges ein reaktionärer Kampf war, denn er hatte die Beschönigung, die Festigung und den Sieg des Imperialismus zur Folge. Der Kampf der ägyptischen Kaufleute und bürgerlichen Intellektuellen für die Unabhängigkeit Ägyptens ist aus denselben Gründen objektiv ein revolutionärer Kampf, obgleich die Führer der ägyptischen nationalen Bewegung bürgerlicher Herkunft und bürgerlichen Standes sind, obgleich sie gegen den Sozialismus sind, wohingegen der Kampf der englischen “Arbeiter“regierung für die Aufrechterhaltung der abhängigen Stellung Ägyptens aus denselben Gründen ein reaktionärer Kampf ist, obgleich die Mitglieder dieser Regierung proletarischer Herkunft und proletarischen Standes sind, obgleich sie “für” den Sozialismus sind. Schon gar nicht zu reden von der nationalen Bewegung anderer, grösserer kolonialer und abhängiger Länder, wie Indien und China, bei denen jeder Schritt auf dem Wege zur Befreiung, auch wenn er gegen die Forderungen der formalen Demokratie verstösst, ein wuchtiger Hammerschlag gegen den Imperialismus, das heisst zweifellos ein revolutionärer Schritt ist.
Lenin hat recht, wenn er sagt, dass man die nationale Bewegung der unterdrückten Länder nicht vom Standpunkt der formalen Demokratie, sondern vom Standpunkt der wirklichen Resultate in der Gesamtbilanz des Kampfes gegen den Imperialismus einschätzen muss, das heisst ‘nicht isoliert, sondern im Weltausmass’. (s. Lenin, Werke 22, 348)

Stalin, Über die Grundlagen des Leninismus. Vorlesungen an der Swerdlow-Universität, Stalin Werke, Band 6, S. 77.2

Die Frage heute: Solidarität mit Russland

Der Deutsche Freidenkerverband hat offen ausgesprochen, was viele denken: «Nur an der Seite Russlands kann ein 3. Weltkrieg verhindert werden. Nur in Solidarität mit Russland kann die Friedensbewegung … wieder zu einem ernstzunehmenden Faktor werden.» Damit hat er eine wichtige Debatte ausgelöst und bringt Tabus ins Wanken. Etwa das Tabu der Zusammenarbeit mit patriotischen bürgerlichen Kräften, die sich den imperialistischen Offensiven gegen ihre Länder widersetzen (wie die russische Führung unter Wladimir Putin) oder die sich der Einbindung ihrer Länder in imperialistischen Block widersetzen (wie der Front national oder die Schweizerische Volkspartei).

Vom Standpunkt Lenins und Stalins – vom Standpunkt der materiellen Resultate in der Gesamtbilanz – ist auch ein Beitrag zu würdigen, der nicht von einem monarchischen Emir, sondern von einem Putin kommt.

Leider begegnet diese Einsicht Hindernissen in Form von Tabus und Denkverboten, die sich auch in den Köpfen einiger der besten Genossen tief verkrustet haben. Und leider sind auch Pfuscher am Werk, die sich als Lehrmeister des Marxismus-Leninismus aufspielen und mit linkssektiererischer Akrobatik zu den gleichen Resultaten gelangen, die wir auch von Rechtsopportunisten oder von der Tagesschau geliefert bekommen, wenn wir die konkrete Frage der Solidarität mit Russland oder allgemeiner mit der BRICS-Staatengruppe stellen.

Auch wenn dieser Allianz gewisse Widersprüche anhaften mögen, so lässt sich nicht leugnen, dass die BRICS-Länder eine positive Rolle bei der Eindämmung der imperialistischen Offensiven, Hegemonie- und Expansionsgelüste des USA/NATO/EU-Blocks spielen. Das Hervortreten der BRICS und die Erstarkung der dazu gehörenden Länder Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika hat die internationale Korrelation der Klassenkräfte wieder etwas zugunsten des antiimperialistischen Lagers verschoben und gezeigt, dass der Imperialismus nicht allmächtig ist. Diese Kräfteverschiebung kann neben Risiken auch Chancen für fortschrittliche Entwicklungen oder sogar revolutionäre Perspektiven bergen.

(24.04.2014/mh)

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Fussnoten:

1 Nach der französischsprachigen Quelle: «Droite et gauche, réactionnaires et progressistes sont pour nous autres marxistes des définitions nullement rigides mais relatives. On ne saurait parler de la droite et de la réaction sans dire où et dans quelle situation. Cela est valable partout lorsqu’il y a de grands changements. Considérons la Gauche. Gauche avec guillemets ou sans guillemets. Gens de gauche qui veulent collaborer ou non. Amis de la Démocratie Populaire et les autres, qui veulent l’indépendance et les autres. On a l’habitude de penser que les Social Démocrates sont toujours les plus proches de nous. Mais une situation politique déterminée peut les placer plus à droite que les autres. Le problème n’est pas nouveau. Aussitôt après l’autre guerre lorsque Lénine parlait des alliés dans la lutte de Libération des peuples il affirmait que l’émir d’Afghanistan était plus à gauche que Renaudel, lequel soutenait l’Impérialisme. Si nous considérons les socialistes comme plus à gauche il peut se présenter une situation dans laquelle ils auront pour tâche de sauver la bourgeoisie. Ramadier n’est-il pas la carte la plus sûre de la bourgeoisie, son meilleur atout. Il peut arriver que les socialistes soient plus éloignés que quiconque des communistes. Si les socialistes nous transmettent l’influence des impérialistes, s’ils se livrent à des marchandages dont l’enjeu est l’indépendance nationale, s’ils sont les ennemis des peuples démocratiques, ils peuvent très bien devenir les principaux ennemis et c’est contre eux que nous devons concentrer notre tir.» (editions-proletariennes.org ; abgerufen am 22.4.2014)

2 In der weitverbreiteten einbändigen Stalin-Ausgabe (Fragen des Leninismus, Berlin 1951) findet sich die Textstelle auf S. 66.




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