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Fall der Cuban Five gerät in den Blickpunkt der US-Öffentlichkeit

Die 3. Aktionstage 'Fünf Tage für die Fünf' bildeten vom 4. bis 11. Juni in Washington das Zentrum der weltweiten Solidarität mit dieser Sache. Dazu kamen weitere Aktionen in über 40 Ländern


Viele hegen die Hoffnung, dass der Fall der fünf kubanischen Antiterroristen, die zu Unrecht in Miami verurteilt wurden, in naher Zukunft eine endgültige Lösung erhält.

Das hiesse, Gerardo Her­nán­dez, Ramón Labañino und Anto­nio Guerrero freizulassen, die drei, die noch immer im Gefängnis sind, um dadurch einer Ungerechtigkeit ein Ende zu setzen, die seit fast 16 Jahren anhält.

Eine Untat, die am 12. September 1998 begann, als sie zusammen mit ihren Kameraden Fernando González und René González festgenommen wurden, die heute in Kuba sind, vorher aber die Gesamtheit ihrer willkürlichen Strafen verbüsst haben.

Die Zeit für eine solche Lösung sei mehr denn gekommen: Die Trägheit sei überwunden und die überwältigende Mehrheit der US-Bevölkerung befürworte eine Änderung der US-Politik gegenüber Kuba, sagte René in einer Videokonferenz zwischen Washington und Havanna.

Der spanische Journalist und Schriftsteller Ignacio Ramonet wies auf die Möglichkeit hin, dass Präsident Barack Obama „kreative Lösungen“ suchen könne, wenn er Hernández, La­bañino und Guerrero Hernandez freilassen wolle.

Es sei das erste Mal, dass der Fall in den Blickpunkt der US-Öffentlichkeit gelange, erklärte der Anwalt Jose Pertierra.

Diese Meinungen stehen im Einklang mit all denen, die an den Aktionstagen zur Unterstützung der Sache dieser Männer geäussert wurden, die vom 4. bis 11. Juni in Washington DC stattfanden, organisiert vom Internationalen Komitee für die Freiheit dieser Antiterroristen.

Die Veranstaltung gab diesem politischen Kampf neue Impulse, bei dem eine Bewegung solchen Ausmasses geschaffen werden müsse, dass es der Obama-Regierung unmöglich sei, sie weiter im Gefängnis zu behalten, wie die Friedensaktivistin Cindy Sheehan forderte.

Parlamentarier aus 10 Ländern reisten nach Washington DC, ebenso wie Anwälte, Künstler, Schriftsteller, religiöse Führer, Gewerkschafter und andere Freunde Kubas und der fünf Kubaner aus 31 Ländern.

Sie traten für eine Änderung der US-Politik gegenüber der Insel ein und forderten in diesem Zusammenhang die Freilassung der drei kubanischen Kämpfer.

Das Programm der 3. Aktionstage „Fünf Tage für die Fünf“ beinhaltete eine Konferenz über die Zukunft der Beziehungen zwischen den beiden Ländern, deren Auseinandersetzung sich auf über zwei Jahrhunderte der Geschichte erstreckt.

Eine Auseinandersetzung, die sich im zeitgenössischen Szenario durch die Unterbrechung durch Washington der diplomatischen Beziehungen zu dem Inselstaat, am 3. Januar 1961, äussert, sowie die Verhängung einer harte Wirtschafts-, Finanz- und Handelsblockade, ein Jahr später, die bis heute andauert.

Aber jetzt gibt es viele Stimmen, die eine Richtungsänderung in der Politik gegenüber Kuba befürworten, sagte Alicia Jrapko, Koordinatorin des Internationalen Komitees für die Freiheit der Cuban Five in den USA.

Ignacio Ramonet wies darauf hin, dass verschiedene Umfragen ergaben, dass die Mehrheit der US-Bürger für einen neuen Anfang plädiert. Dies sei auch der Wunsch vieler Latinos in Florida, sagte er.

Die ehemalige Aussenministerin Hillary Clinton, potenzielle Kandidatin der Demokraten für 2016, hat gerade ein Buch (Hart Choices) veröffentlicht, in dem sie zum ersten Mal ihre Meinung über die Beseitigung der Blockade offenbart.

Deshalb müssten die Vereinigten Staaten das aktuelle Szenario berücksichtigen, weil „sie sich isolieren“, äusserte Ramonet.

Denn „alle Welt ändert ihre Einstellung zu Kuba“, sagte Ramonet, Mitbegründer der NGO Media Watch Global (Internationale Beobachtungsstelle für Medien), deren Präsident er ist.

In diesem Zusammenhang „muss sich auch die Frage der Cuban Five weiterentwickeln“, meinte Ramonet.

Es war Anliegen dieser 3. Aktionstage, die parallele Aktionen in über 40 Ländern hatten, unter Ausnutzung des aktuellen Kontextes den politischen Druck auf Washington zu erhöhen, um Obama zu einer endgültigen Lösung des Falls zubewegen.

Während der Veranstaltung in Washington fand einen friedlicher Marsch vom Weissen Haus zum Justizministerium mit mehr als 500 Teilnehmern statt, mehrere Abgeordnete wurden besucht, es gab Vorstellungen von Büchern und Dokumentarfilmen.

Darüber hinaus wurden die Karikaturen von Gerardo Hernández seiner Humor-Serie „Aus meiner Gefangenschaft“ und eine Sammlung von Bildern von Antonio Guerrero gezeigt.

Im Jahr 2005 war eine Gruppe von UN-Experten zu dem Schluss gekommen, dass die Verhaftung der Fünf willkürlich war, und hatte die Regierung aufgefordert, die Situation zu beheben.

Doch 16 Jahre nach ihrer Festnahme verbüssen Hernández, Labañino und Guerrero und für fabrizierte Straftaten eine ungerechte Strafe, die zusammen in zweimal lebenslänglich, 66 Jahren und 10 Monaten und fünf Jahren überwachter Freiheit besteht.

Für Fernando González ist ein wichtiger Schritt zu einer eventuellen Änderung der Politik gegenüber Kuba, dass die USA zugeben, „dass es in ihren Händen ist, das gegen Gerardo, Antonio und Ramon begangene Unrecht zu beenden, und das wäre ein erster Schritt, interessant und gerecht, denn es wird um nichts gebeten, was nicht gerecht wäre“.

Quelle: Granma internacional (13.06.2014)


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