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Neue Massnahmen des Bundesrates: Zählen Studenten nichts?

19.12.2020. Die Kommunistische Jugend übt Kritik am Bundesrat: Die Schliessung von Bibliotheken hindert Schülerinnen und Schüler daran, sich auf Prüfungen im Januar vorzubereiten. Aber auch unter Ausfällen von Verdienstmöglichkeiten leiden sie. Die KJ fordert eine Entschädigung für alle Einkommensverluste der Studierenden. Die Kommunisten fordern bekanntlich seit Monaten eine Erhöhung der Kurzarbeiterregelung auf 100%.

Die Kommunistische Jugend (KJ) nimmt die neuen Massnahmen des Bundesrates zur Eindämmung der Ausbreitung des Coronavirus zur Kenntnis. Zu diesen Massnahmen gehört die Schliessung von Bars, Restaurants und Einrichtungen für Freizeit, Sport und Kultur. Zu letzteren gehören Bibliotheken.

Obwohl die KJ von der Notwendigkeit überzeugt ist, mehr gegen die Ausbreitung der Pandemie zu tun, kann sie die Inkohärenz und die negativen Aspekte einiger dieser neuen Massnahmen nur unterstreichen. Abgesehen von rein gesundheitlichen Erwägungen, die nicht in den Zuständigkeitsbereich einer jugendpolitischen Organisation fallen, ist die Schliessung von Einrichtungen wie Bibliotheken, in denen Maskenpflicht besteht und Abstände problemlos eingehalten werden können, unverständlich und ungerecht. Der Monat Januar ist bekanntlich die Zeit der Prüfungen für alle Studenten, und Bibliotheken sind für viele von ihnen eine grundlegende Dienstleistung. Das liegt daran, dass nicht alle Studenten, vor allem die aus weniger wohlhabenden Familien, unter Bedingungen leben, die dem Studium und dem Lernen förderlich sind. Die Schliessung von Bibliotheken kann daher für diese Studenten, die bereits mit den widrigen Bedingungen von Fernunterricht und Online-Prüfungen konfrontiert sind, höchst problematisch sein – Massnahmen, die ihrerseits die soziale Selektion fördern. Kurz gesagt, Bibliotheken sind keine blosse Aufbewahrungsstätte für Bücher, sondern ein echter Studienort, der die Defizite derjenigen Studenten ausgleicht, die nicht das Privileg haben, in geräumigen Häusern zu leben und nicht über die notwendigen Materialien verfügen.

Die Problematik solcher Massnahmen macht aber sicher nicht vor dem Studium halt. Bibliotheken, aber auch Kultureinrichtungen wie Museen, sind oft eine Einnahmequelle für viele Studenten, die einen Job brauchen, um sich ihr Studium leisten zu können. Der Entzug dieser ökonomischen Ressourcen bedeutet also eine noch stärkere soziale Selektion und eine grössere Prekarität für die Jugendlichen, die sich durch die Auswirkungen der Pandemie auf unser Wirtschaftssystem bereits zuspitzt und beschleunigt.

Die Kommunistische Jugend bedauert daher diesen Mangel an sozialer Sensibilität gegenüber den Studenten und hofft, dass Einrichtungen wie Bibliotheken, Studienräume und dergleichen zumindest im nächsten Monat den Studenten und Universitätsmitarbeitern zur Verfügung gestellt werden, wie es zum Beispiel im Kanton Genf während der jüngsten Bibliotheksschliessungen geschehen ist. Die KJ fordert ausserdem eine Entschädigung für alle Einkommensverluste der Studenten durch die Arbeitsunfähigkeit, die auch für alle von den Zwangsschliessungen betroffenen Bereiche gelten soll. In der Tat, wie die Kommunisten schon seit Monaten sagen, wenn die Betriebe geschlossen werden, dann müssen die Arbeiter und Kleingewerbetreibenden vom Staat bezahlt werden, z. B. durch die auf 100 % erhöhte Kurzarbeiterregelung.

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