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Gesundheit hat mit Ökologie und Gerechtigkeit zu tun!

Die Makrotrends Klimawandel und Globalisierung haben die aktuelle Pandemie entstehen lassen. So steht es in einem 12-seitigen Report der Kommunistischen Partei (Schweiz), mit dem auf die Zusammenhänge zwischen Gesundheit, Ökologie, Ernährung und sozialer Gerechtigkeit hingewiesen wird. Darauf basierend hat die Partei 16 Programmpunkte für ihr Handeln zusammengetragen. Einer der Punkte ist mit der Überweisung eines kommunistischen Postulats zur Ernährungssicherheit im Kantonsparlament bereits in der Phase der Umsetzung.

Der Report setzt bei der aktuellen Pandemie an, zu der eine Verbindung zur gross angelegten Landausbeutung multinationaler Konzerne vor allem in den Ländern des Südens hergestellt wird. Schliesslich hat David Quammen schon 2012 in seinem Buch «Spillover» eine Verbindung zwischen Abholzung und Pandemie vor Augen geführt. In den Produktions­prozessen wie in der Preisbildung werde daher in Zukunft der ökologische Fuss­abdruck berücksichtigt werden müssen, sowohl im Binnenhandel als auch bei Importen, heisst es in der Schrift. Der Praxis fort­geschrittener Volkswirtschaften, giftige und umweltschädliche Produktions­methoden in arme Länder zu externalisieren müsse ebenso Einhalt geboten werden wie dem Modell einiger weniger globaler Finanzcluster, ganze Landstriche zu besetzen, um grosse Profite aus Monokulturen zu erzielen.

Ein wesentliches Gewicht räumt der Report deshalb der Ernährungssicherheit in unserem Land ein. Ein starkes Landwirtschafts- und Ernährungssystem erfordert demnach ein viel stärkeres Eingreifen des Staates in die Produktionsketten. Seine Aufgabe ist es, für eine anständige Entlöhnung der Agrar-Arbeitnehmer wie auch für qualitativ gute Produkte im Interesse der Volksgesundheit zu sorgen. Eine gesunde lokale Wirtschaft, die Rücksicht auf die Umweltressourcen und die Arbeitskraft anderer Länder nimmt, ist deshalb immer global aufgestellt. Das heisst aber auch, dass Freihandelsabkommen mit dem Mercosur und Indonesien abzulehnen sind. Der Schweizer Markt würde mit Importfleisch aus Südamerika oder billigem Palmöl aus Indonesien überschwemmt, die nicht zu anständigen Löhnen und unter viel schlechteren Umwelt- und Tierschutzstandards produziert werden. Das Abkommen mit Indonesien wirk sich insofern negativ für die dortigen Bauern und Industriearbeiter aus als es nur zum Vorteil von Schweizer und andern westlichen Konzernen ist. Denn: «Die Mechanisierung der indonesischen Landwirtschaft zu fördern, um sie von westlichen multinationalen Konzernen abhängig zu machen, ist keine Entwicklungshilfe, sondern Imperialismus.»

Weitere Abschnitte des Papiers befassen sich mit nachhaltigem Landbau, negativen Entwicklungen in der sich zunehmend industriealisierenden Landwirtschaft. Das Dokument schliesst mit 16 programmatischen Punkten, die sich die KP zur Leitlinie ihrer Politik in diesen Bereichen gegeben hat. Dass schon intensiv an der Umsetzung gearbeitet wird, war kürzlich festzustellen, als im Tessiner Grossen Rat ein kommunistisches Postulat zur Ernährungssicherheit an die Regierung überwiesen wurde (siehe unsern Bericht).

Das 12-seitige Dokument mit dem Titel «Gesundheit hat mit Ökologie und Gerechtigkeit zu tun» kann sowohl im italienischen Original als auch in deutscher Übersetzung heruntergeladen werden.

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