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Junge Metallurgen in der Schulwerkstatt

Die Berufsbildung muss gestärkt, aber auch gründlich reformiert werden

sinistra. «Schulplicht bis zum 18. Lebensjahr» ist ein Antrag überschrieben, den die Tessiner Kommunisten für einen Aufbruch in der Berufsbildung im Kantonsparlament deponiert haben. Es geht ihnen um ein Bildungssystem für junge Menschen, das durchlässiger ist und einen vielfältigeren Bildungsweg ermöglicht, der persönliche Neigungen berücksichtigt. Grossrätin LEA FERRARI bemängelt die zu stark betrieblich ausgerichtete Berufsbildung, welche die Ausbildung junger Menschen in hohem Masse von Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt abhängig macht, wie es sich in der Pandemiekrise gerade wieder zeigt.

Lea Ferrari (1991) ist gelernte Agrar­wissen­schaf­terin und für die Kom­munis­tische Partei Gemeinde­rätin in Serra­valle. Seit 2019 ist sie Ab­geord­nete im Par­la­ment des Kantons Tessin. Sie ist auch aktiv in der Ver­eini­gung zur Ver­tei­di­gung des Ser­vice public.

Die Kommunistische Partei hat eine differenziertere Vision von Bildung als die beiden voneinander abgeschotteten Bildungsbereiche Lehre und Gymnasium, wie wir sie heute in der Schweiz kennen. Der ganzheitliche Mensch muss ein solides naturwissenschaftliches und humanistisches Fundament erhalten, dem angewandtes Wissen hinzugefügt werden muss. In einer Gesellschaft, die sich auf eine Ökonomie des Wissens stützen will und lebenslanges Lernen befürwortet, ist es nur verwunderlich, dass es als zeitgemäss gilt, im Alter von 15 Jahren, wenn das Gehirn am Aufnahmefähigsten ist, die meiste Zeit der Woche nur der praktischen Arbeit zu widmen. Unser Antrag mit dem Titel «Schulpflicht bis zum 18. Lebensjahr» wurde in das Projekt «Ziel 95%» des Bildungsdepartements zur Verhinderung von Schul- bzw. Lehrabbrüchen aufgenommen. Erster Schritt zum Aufbau des Bildungssystems, wie wir uns das vorstellen, wäre ein viel vielfältigerer Bildungsweg, der die persönliche Neigung berücksichtigt, aber grundsätzlich interdisziplinär ist, ohne die praktischen Aspekte zu vernachlässigen. Nur so kann sich die Demokratie voll entfalten: mit Bürgern, die in der Lage sind, mit den meisten Problemen, die eine zunehmend komplexe Welt aufwirft, umzugehen. Ganz zu schweigen von den familiären und wirtschaftlichen Implikationen, die der tatsächlichen Entscheidung für eine nachobligatorische Ausbildung zugrunde liegen.

Zurück zum Hier und Jetzt: Die Verschmelzung von Lehre und Gymnasium erscheint noch zu experimentell, deshalb müssen wir darauf achten, dass jeder Jugendliche in Ausbildung einen Abschluss erhalten kann und entsprechend behandelt wird. Der Entscheid des Tessiner Parlaments, einen 13. Monatslohn für Lernende im öffentlichen und halböffentlichen Sektor einzuführen, ist zu begrüssen. Bei dieser Gelegenheit hat im Kanton Tessin die Geschäftsprüfungskommission des Rates einen gewissen Mangel an Lehrstellen im Bildungsdepartement festgestellt, nur 21 sind es an den beiden Hochschulen: Im Vergleich dazu bietet das Gesundheits- und Sozialdepartement 920 Stellen an, aber 739 dieser jungen Leute erhalten nicht den 13. Monatslohn. Es gibt viel Raum für Verbesserungen, wie Gemeinderat Edoardo Cappelletti bereits in Lugano feststellte, wo dank seiner Motion die Zahl der Lehrlinge erhöht werden konnte.

Das soeben vom Parlament verabschiedete Massnahmenpaket zur Berufsausbildung «Piú duale PLUS», das Förderbeiträge für die duale Berufsbildung ermöglicht, stellt weder die Arbeitsbedingungen noch die Bildungschancen der Auszubildenden zur Diskussion. Stattdessen richtet es sich an die Arbeitgeber, an den Arbeitsmarkt, mit dem die Ausbildung vieler junger Menschen im Tessin allzu eng verknüpft ist. Jede Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt hat erhebliche Auswirkungen auf die Zukunft der Arbeitssuchenden, denen es ohne Vertrag nicht einmal möglich ist, eine Berufsschule zu besuchen. Diese verhängnisvolle Verkettung muss gelöst werden, um zu verhindern, dass Makrophänomene wie die Pandemie das Leben von Mädchen und Jungen ohne Abschluss und ohne Chancen direkt dem Betreuungssystem überantworten. An dieser Front wird die Kommunistische Partei ihren Kampf fortsetzen, aber heute muss sie es hinnehmen, dass der Erhalt der Lehrstellen von der Ausbildungsbereitschaft der Unternehmen abhängt. Ihnen werden nun 3 Millionen Franken an Zuschüssen ausgeschüttet, begleitet von nachhaltigeren Massnahmen wie der Aufstockung der Lehrlingsinspektoren, Lehrstellen im Staat und gezielten Promotionsveranstaltungen der Città die mestieri.
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7. Februar 2021

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