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Bild: NBH

Die KP Portugals feierte ihr 100-jähriges Bestehen: «Die Zukunft hat eine Partei!»

Die Portugiesische Kommunistische Partei (PCP) hat ein breit gefächertes Pro­gramm von Initiativen unter dem Motto «1921–2021 – Hundert­jähriges Bestehen der Portu­gie­sischen Kom­munis­tischen Partei – Freiheit, Demokratie, Sozia­lismus – Die Zukunft hat eine Partei» auf die Beine gestellt. Im ganzen Land wurde eine Vielzahl von Feiern durch­geführt, welche die heroische Geschichte der Partei von 100 Jahren Kampf und Ver­fol­gung markieren und ihr Zukunfts­projekt be­kräftigen.

Die Geschichte der PCP wesentlich geprägt hat ihr langjähriger Generalsekretär Avaro Cunhal (1913–2005), der es verstand, Realismus und revolutionäre Perspektive miteinander zu verbinden, und der eine Führungspersönlichkeit von hohem politischem und ethischem Rang war. Seither hat die PCP ihren Kampf fortgesetzt, indem sie eine pragmatische Haltung eingenommen hat. Weder Verleugnung noch Sektierertum. Bemerkenswert ist, dass die PCP in Verbindung mit dem Gewerkschafts-Dachverband (CGTP-IN) noch immer als unentbehrlich für die Vertretung der Arbeiter­interessen wahrgenommen wird, was ihr ermöglicht, das Leben der Nation wesentlich zu beeinflussen. In ihrem dialektischen Verhältnis zur SP-Regierung zeigt sie, dass sie gleichzeitig eine Kraft ist, die durch soziale Kämpfe kontinuierlichen Druck auf die Regierungspartei ausübt, aber auch die positiven Massnahmen, die dieser Druck erzielt, zu unterstützen weiss. Und damit eine Rückkehr der Rechten an die Macht verhindert.

Angesichts der gegenwärtigen Situation, die durch ernste wirtschaftliche, soziale und gesundheitliche Probleme gekennzeichnet ist, in der die Epidemie neben ihren direkten Auswirkungen dazu benutzt wird, die politischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Rechte in Frage zu stellen und die Lebensbedingungen der portugiesischen Arbeiter und des Volkes zutiefst zu beeinträchtigen, hat die PCP beschlossen, ihren hundertsten Jahrestag zu einem Tag des Kampfes und der Mobilisierung zu machen, der sich auf die Probleme der Arbeiter, des Volkes und des Landes konzentriert.

In diesem Sinne führte die PCP Hunderte von Aktionen vor Ort durch, die am 6. März in einer an die Arbeiter der an diesem Tag arbeitenden Unternehmen gerichteten Initiative gipfelte. Genosse Jerónimo de Sousa, Generalsekretär der PCP, sprach in Lissabon, und seiner Kundgebung ging ein Umzug von Hunderten Militanten der PCP und der Portugiesischen Kommunistischen Jugend (JCP) durch Orte voraus, die mit der Geschichte des Kampfes der PCP, der Arbeiter und des portugiesischen Volkes verbunden sind.

In den letzten Tagen fanden weitere Veranstaltungen statt: Am 2. März gab es eine «Ehrung der im Kampf gefallenen Helden», bei der den Dutzenden kommunistischen Kämpfer, Männer und Frauen, Arbeiter, Intellektuellen und Künstler gedacht wurde, die ihr Leben für das sozialistische Ideal verloren haben, ermordet von der faschistischen Diktatur oder nach dem 25. April 1974 im Widerstand gegen die Konterrevolution und bei der Verteidigung der Errungenschaften der Aprilrevolution. Die Koalition der Imperialisten mit den Sozialdemokraten hatte zwar die Volksdynamik gebrochen, schaffte es aber dank dem Widerstand der PCP nicht, alle Errungenschaften des Aprils auszulöschen. Eine Sonderausgabe der Wochenzeitung «Avante!», dem Zentralorgan der PCP, blickt auf die 100 Jahre Kampf der PCP zurück.

Die Kommunistische Partei der italienischen Schweiz, die zur PCP in den letzten Jahren ein freundschaftliches und solidarisches Verhältnis aufbauen konnte, hat ein Glückwunschschreiben nach Portugal geschickt.

6. März 2021