kommunisten.ch

kommunisten.ch

DPD verletzt die Gewerkschaftsfreiheit. Keine missbräuchlichen Kündigungen!

Die Kommunistische Partei unterstützt die Gewerkschaft UNIA: Schluss mit Prekarität und Ausbeutung!

Das Transportunternehmen DPD ist seit langem ein Problem für die Arbeiter- und Gewerkschaftsbewegung in unserem Land. Dieses multinationale Unternehmen vergibt die Zustellung von Paketen an etwa achtzig Subunternehmen: Sie sind es, die die Fahrer unter oft prekären Arbeitsbedingungen, mit niedrigen Löhnen, ohne 13. Monatsgehalt und mit ungesunden Stressrhythmen einstellen. Im Rahmen eines kürzlich erfolgten Wechsels von einem Subunternehmen zu einem anderen wurden alle Fahrer übernommen, nicht aber die ebenfalls gewerkschaftlich organisierten Beschäftigten des Logistikzentrums Giubiasco.

Die Kommunistische Partei, die die Situation mit Bestürzung zur Kenntnis genommen hat, bringt ihre Solidarität mit den vier Gewerkschaftsdelegierten zum Ausdruck, die am 31. Dezember ihren Arbeitsplatz verloren haben. Dies ist eine sehr ernste Massnahme, da sie eindeutig gewerkschaftsfeindlich ist, und wir verurteilen sie scharf. Artikel 26 der Verfassung der Republik und des Kantons Tessin besagt, dass der Staat die soziale Funktion der Gewerkschaften anerkennt und ihre Tätigkeit fördert: Das soll sich zeigen! Der Staat kann nicht mit der üblichen Ausrede der Gewerbefreiheit wegschauen: Gerade diejenigen, die sich gewerkschaftlich engagieren und damit ihre Kolleginnen und Kollegen schützen, sollten im Rahmen der Rechtsstaatlichkeit noch stärker vor Repressalien der Arbeitgeber geschützt werden. Dies berührt auch die Glaubwürdigkeit der Bundesverfassung, die in Artikel 28 die Gewerkschaftsfreiheit ausdrücklich anerkennt: Es liegt auf der Hand, dass diese Freiheit verschwindet oder zu einer leeren Formalität wird, wenn ein Gewerkschaftsdelegierter aus Gründen, die mit seiner ehrenamtlichen und freiwilligen Tätigkeit im Dienste anderer zusammenhängen, zu Hause bleiben muss.

Die Kommunistische Partei ist besorgt über die soziale Destabilisierung, welche diese Art von Management in unserem Land hervorruft: Es entstehen eine Reihe von Unternehmen, denen es nicht nur an der viel beschworenen Solidarität mangelt, sondern die auch nicht in der Lage sind, eine weitsichtige unternehmerische Vision zu haben, d. h. eine, die in der Lage ist, den Wert des Personals und auch des nationalen und kantonalen Wirtschaftsgefüges zu steigern. All dies, um kurzfristig Gewinne zu erzielen, wodurch nicht nur das Leben ganzer Familien unsicher wird, sondern auch das Land verarmt. Aus diesen Gründen unterstützt die Kommunistische Partei nachdrücklich die Sensibilisierungskampagne der Gewerkschaft Unia und fordert ihre Mitglieder und die Bevölkerung auf, dringend die Petition zu unterzeichnen, in der die sofortige Wiedereinstellung der vier unrechtmässig entlassenen Arbeitnehmer, die Anerkennung der gewerkschaftlichen Rechte der in den DPD-Verteilzentren gebildeten Betriebskommissionen und die Beendigung der derzeitigen Repressionen sowie – selbstverständlich – die Einhaltung der geltenden Vorschriften gefordert werden.
___

11. Januar 2022