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USA verwandeln Kosovo in Militärstützpunkt

MOSKAU, 26.03.2008 (Tamara Samjatina für RIA Novosti). – Nun geht all das in Erfüllung, wovor Experten bereits vor der gesetzwidrigen Unabhängigkeitserklärung des Kosovo gewarnt haben. Die von Serbien abgetrennte Provinz bekommt langsam die Eigenschaft eines groÖen Nato- und US-Militärstützpunktes. Dazu gehört auch die jüngste Anweisung von US-Präsident George W. Bush, Waffenlieferungen in die Provinz aufzunehmen. In diesem Zusammenhang forderte Moskau eine Sondersitzung des Russland-Nato-Rats, der am kommenden Freitag in Brüssel stattfinden soll. Dieser Rat hat allerdings bisher kaum etwas Nutzvolles hervorbracht. Bemerkenswerterweise erfolgte Bushs Anweisung zwei Tage nach einem Moskau-Besuch von US-Aussenamtschefin Condoleezza Rice und Verteidigungsminister Robert Gates, die Russland aufgerufen haben, die Zusammenarbeit zu festigen, die Konsultationen auszubauen und die Transparenz zu fördern.

“Von welchem Frieden kann man aber nun sprechen, wenn die eine Seite gegen die andere aufgerüstet wird. Damit wird nur noch mehr Öl ins Feuer gegossen, das ohnehin stark genug brennt.” So sieht man sie Sache in Russland. Novosti erinnert an die Vertreibung von 300’000 Serben aus Kroatien, über die der Westen nicht spricht. In Begrad sagt man: –Die Welt wäre aufgeregter gewesen, hätten 300Â 000 Vögel plötzlich irgendeine Region verlassen.”

Anscheinend soll das Kosovo, wo seit neun Jahren Nato-Kräfte “für Ordnung” sorgen, zum ersten Staat unter vollem Nato-Protektorat werden. Damit könnte die Provinz Kosovo zum mächtigsten Nato-Stützpunkt auf dem Balkan werden. Dort ist bereits der weltgrösste US-Militärstützpunkt Bondsteel entstanden. Wie Guskowa betont, hat das Pentagon bereits mit dem Bau eines zweiten Militärstützpunktes im Kosovo begonnen.

Politologe Leonid Iwaschow, Präsident der Akademie für geopolitische Probleme, ist indes zuversichtlich, dass Washington, zumindest die jetzige Administration, eine Stabilität auf dem Balkan und in Europa überhaupt nicht braucht. –In einer stabilen Situation können die USA die Entwicklung nicht beeinflussen. In einem ruhigen Europa hat Amerika nichts zu suchen–, sagt Generaloberst Iwaschow, der zu den führenden russischen Experten zählt.

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