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Büxensteinlied (Im Januar um Mitternacht)

Das “Büxensteinlied” entstand in den Januarkämpfen 1919 im Berliner Zeitungsviertel. Die Arbeiter verteidigten die Druckerei Büxenstein gegen die Truppen des SPD-Wehrministers Gustav Noske. Auf dessen eigenen Worte bei der Niederschlagung der Arbeiter (“Einer muss der Bluthund sein”) spielt die 3. Strophe an. Die Verse stammen vom Schlosser Richard Schulz, später Redakteur der “Roten Fahne”. Nach Weise eines nationalistischen Soldatenlieds von 1915 (“Argonnerwald, um Mitternacht”).

Im Januar um Mitternacht
ein Spartakist hält seine Wacht
er stand mit Stolz, er stand mit Recht
stand kämpfend gegen ein Tyrannengeschlecht.

Und mit der Knarre in der Hand
er hinterm Zeitungsballen stand
Die Kugeln pfeifen um ihm rum
Der Spartakist, er kümmert sich nicht drum.

Und donnernd dröhnt die Artill’rie
Spartakus hat nur Infant’rie
Granaten schlagen bei ihm ein
Die Noskehunde stürmen Büxenstein.

O Büxenstein, o Büxenstein
Spartakus sein, heisst Kämpfer sein
Wir hab–n gekämpft bei Büxenstein
und dafür sperrt man uns ins Zuchthaus ein.

Und wofür kämpft der Spartakist
Damit ihr ‘s alle alle wisst:
Er kämpft für Freiheit und für Recht
nicht länger sei der Arbeitsmann ein Knecht.

Dass alle Menschen, gross und klein
auf Erden sollen Brüder sein.
Dass niemand leider ferner Not
und jeder hat genügend täglich Brot.

O Spree-Athen, o Spree-Athen
Viel Blut, viel Blut hast du gesehn.
In deinem Friedrichshaine ruht
so manches tapfre Spartakusblut.


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