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KP Venezuelas alarmiert wegen Massenmorden

Paramilitärsche Netzwerke bauen Gebietskontrolle in unseren Barrios auf

Caracas, 9. Dezember 2008, Tribuna Popular TP (übersetzt von Jens-Torsten Bohlke).- Die Kommunistische Partei Venezuelas rief die Regierung Venezuelas auf, endlich mit staatlicher Gewalt gegen in Venezuela eingesickerte und zu den Strukturen der Drogenmafia gehörende paramilitärische Banden vorzugehen. Diese paramilitärischen Banden bringen derzeit immer mehr Gebiete in den venezolanischen städtischen Ballungsgebieten (–Barrios–) unter ihre Kontrolle.
Für die KP Venezuelas ist die letzte Mordwelle an einerseits drei Gewerkschaftsfunktionären im Bundesstaat Aragua sowie 7 Jugendlichen im Bundesstaat Yaracuy am vergangenen Wochenende entsprechend vorliegenden Informationen Beweis für das Vorhandensein einer –abgestimmten, geleiteten Aktion, die von in Venezuela eingesickerten paramilitärischen Banden aus den Strukturen der Drogenmafia durchgeführt– worden ist. So drückte es der Generalsekretär der KP Venezuelas und Mitglied der Nationalversammlung, Oscar Figuera, aus. Er schlug Alarm, weil diese Banden immer mehr Gebiete in den Barrios unter ihre Kontrolle bekommen. –Was von der Regierung Venezuelas erfordert, nicht nur eine vorbeugende Handlung oder Rede zu tätigen, sondern gegenüber diesen Mafia und diesen Verbrechern ist Gewalteinsatz notwendig.–
Figuera wies darauf hin, dass es wichtig ist, unter den Jugendlichen in den Barrios eine vorbeugende Politik zu entwickeln. –Aber wir sprechen hier nicht von Jugendlichen, sondern von paramilitärischen Mafiabanden, die eng mit dem Drogengeschäft verknüpft sind.–

Die KP Venezuelas veröffentlichte einen Aufruf, wonach –nicht nur die Polizei-Einheiten, sondern auch die Reservisten der Streitkräfte mobilisiert werden müssen–, um ganz frontal diese paramilitärischen Banden und die Drogenmafia zu bekämpfen. Politische Kräfte vor Ort haben gewarnt, dass diese Mafiabanden nicht nur immer mehr Raum erobern, sondern auch –in den Einrichtungen zunehmend Fuss fassen, das Leben der Bürger bedrohen. Dies alles unter dem Schutz von Regierungsstellen vor Ort.–

Wir erinnern uns, dass einige politische Kräfte, darunter die KP Venezuelas, das Vorhandensein paramilitärischer Banden mit klaren politischen Absichten im Dienste der Konterrevolution in etlichen Regionen des Landes seit längerer Zeit anprangern. –Die sogenannte Demobilisierung von Paramilitärs in Kolumbien hat den Prozess der Freilassung solcher Banden wie –Schwarze Adler– erleichtert, deren Tätigkeit auf das Besetzen von Gebieten, das Liquidieren revolutionärer Kader, die Nutzung von gewöhnlicher Kriminalität für ihre eigenen Machtziele beim Beherrschen einer Gegend usw. abzielt. Da geht es also nicht nur um Drogenhandel, sondern um das Geschäft der Konterrevolution–, so die KP Venezuelas.

Am Ende richtete die Nationalleitung der KP Venezuelas einen Aufruf an die Generalstaatsanwaltschaft der Republik, als Führungsorgan direkt in das Geschehen im Bundesstaat Yaracuy und im Fall der Gewerkschaftsfunktionäre in Aragua einzugreifen.

Quelle: Tribuna Popular (Zeitung der KP von Venezuela, deutsche Ausgabe, 11.12.08)