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Linke Präsidenten auf Weltsozialforum: Volksbewegung stärken!

Redglobe (30. Januar 2009): – Evo Morales, Hugo Chávez, Fernando Lugo, Rafael Correa und Lula da Silva haben die Bühne des gegenwärtig im brasilianischen Belem stattfindenden Weltsozialforums genutzt, um die sozialen Bewegungen der Region und der Welt zu verstärkten Aktivitäten gegen den Kapitalismus und die Folgen seiner Krise aufgerufen. Sprecher der Sozialforumsbewegung würdigten die Auftritte der Präsidenten von Bolivien, Venezuela, Paraguay, Ecuador und Brasilien als eine Entscheidung für das Forum der sozialen Bewegungen und damit gegen das Kapitalistentreffen (»Weltwirtschaftsforum«) in Davos.

Bei einem Forum unter dem Titel »Lateinamerika und die Herausforderung der internationalen Krise« sagte Venezuelas Präsident Hugo Chávez, Lateinamerika erlebe derzeit eine »wirkliche Revolution« und bat die sozialen Bewegungen des Kontinents, die Anstregungen zur Unterstützung der revolutionären Veränderungen zu verstärken. Obwohl die Region »die grösste Dosis neoliberalen Kapitalismus, des neoliberalen Gifts« geschluckt habe, sei es dieses riesige Gebiet gewesen, in denen die sozialen Bewegung am stärksten geworden seien, »die begonnen haben, den Planeten zu verändern und die niemand aufhalten kann«.

Venezuela habe die Vorhot der revolutionären Veränderungen in Lateinamerika übernommen. »Das hat niemand geplant, das ist nur aufgrund zahlreicher Umstände so geschehen«, betonte Chávez. In den zehn Jahren seit dem Beginn der Bolivarischen Revolution habe das Volk und die Regierung des Landes »die Aggressionen, Staatsstreiche, Terrorismus, Sabotage widerstanden, die vom Imperium der Vereinigten Staaten ausgingen«. Venezuela sei jedoch bereit, weitere 100 Jahre lang den Aggressionen Widerstand zu leisten, wenn es nötig sei. Eine andere Welt sei nicht nur möglich, sondern auch nötig und bereits in Lateinamerika und der Karibik im Entstehen begriffen.

Chávez begrüÖte mit Blick auf die Weltwirtschaftskrise die Durchführung des Weltsozialforums: »Dieses Forum kommt zu Beginn des Jahres 2009 genau richtig, denn es wird für die ganze Welt ein hartes Jahr werden. Nach Schätzungen der Weltarbeitsorganisation werden weltweit 50 Millionen Arbeitsplätze verloren gehen«. Als Folge der Krise des globalen Kapitalismus werde die Zahl der Hungernden in der Welt nach Schätzungen der UN-Organisation für Landwirtschaft und Ernährung (FAO) von gegenwärtig 800 Millionen auf fast eine Milliarde Menschen ansteigen, warnte der venezolanische Präsident.

Ecuadors Staatschef Rafael Correa erinnerte an die von Fidel geführte Kubanische Revolution und die Sandinistische Revolution in Nicaragua. Diese revolutionären Prozesse hätten einen unschätzbaren Beitrag zur Emanzipation des lateinamerikanischen Kontinents geleistet. »Durch Lateinamerika geht ein Wind der Veränderung, des Epochenwechsels. Wer hätte vor gerade einmal zehn Jahren sich vorstellen können, dass die Veränderungen so tiefgreifend sein würden, dass wir zu fortschrittlichen Regierungen kommen würden, die in diesem von Hugo Chávez Frías vor zehn Jahren in Venezuela begonnenen Prozess ein gerechteres System aufbauen«.

»Das kapitalistische System befindet sich in einer Krise, die von Gier, Individualismus und Egoismus ausgelöst wurde. Deshalb müssen wir konkrete Antworten auf dieses perverse System geben«, rief Correa aus und fügte hinzu, diese Alternative sei der Sozialismus des XXI. Jahrhunderts.

»Ich möchte nicht, dass ihr mich einladet. Ich möchte, dass ihr mich einbestellt«, sagte Boliviens Präsident Evo Morales zu den Versammelten. Es seien die sozialen Bewegungen, die ihn hätten wachsen lassen und die ihn schlieÖlich zum Präsidenten seines Landes gemacht hätten. Er erinnerte an die Geschichte der sozialen Kämpfe des Kontinents und scherzte: »In den 90er Jahren gab es einen Wettbewerb unter den sozialen Bewegungen der Region: wer kann mehr neoliberale Präsidenten in Lateinamerika stürzen«.

Esrtmals nahm auch ein Präsident Paraguays am Weltsozialforum teil. Fernando Lugo forderte, die neuen Beziehungen zwischen den Regierungen auch auf neue Beziehungen zwischen den Parteien und sozialen Bewegungen auszudehnen. Nur so sei es möglich, wirklich eine Einheit der Nationen zu erreichen.

Quelle: Redglobe.de