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Publikationen zur Erklärung W.I.Iljuchins über die Fälschung der Katyner Dokumente in den Printausgaben der Wochenzeitungen «Sowerschenno Sekretion», «Versia» und «Moj Rajon»

Waren die Dokumente über die Katyner Erschiessung gefälscht?

von Ruslan Gorewoj


Die Sonderkommission aus Abgeordneten der Staatsduma und Historikerexperten unter Leitung von Wiktor Iljuchin studierte die bisher unbekannten Geheimdokumente, welche möglicherweise Licht in die sogenannte Katyner Erschiessung der polnischen Offiziere bringen werden.

Laut der offiziellen sowjetischen Version, die 1944 bekannt gemacht wurde, waren die polnischen Militärangehörigen 1941 bei Smolensk von den deutschen Okkupationsarmeen erschossen worden. Diese Schlussfolgerung beruhte auf dem Gutachten der Kommission unter dem Vorsitz von Akademiemitglied Nikolai Burdenko. Der Kommission gehörten weiterhin an: der Schriftsteller Alexej Tolstoj, der Metropolit Nikolai, der Volkskommissar für Aufklärung Wladimir Potjomkin, sowie hochrangige Vertreter von Armee und NKWD. Im Jahre 1990 hat man diese Schlussfolgerungen revidiert: die Führung der UdSSR anerkannte die Verantwortung des NKWD für die Erschiesung der gefangenen Polen, und diese Version gibt bis jetzt Nahrung für zahlreiche Spekulationen und Anschuldigungen an die Adresse Russlands. Wie sich jetzt aufklärt, wurden sie vermutlich auf Anweisung des Mitglieds des ZK der KPdSU Alexander Jakowlew verfälscht.

Ein Zufall hat die Entdeckung der Fälschung ermöglicht. Ein ehemaliger Mitarbeiter der Sonderdienste hatte sich an den Abgeordneten der Staatsduma der KPRF Wiktor Iljuchin gewandt und die dokumentarische Bestätigung dafür erbracht, dass eine ganze Reihe von Dokumenten über Katyn, einschliesslich des berüchtigten “Briefes von Berija № 794/B”, in dem vorgeschlagen wird, mehr 20.000 polnische Kriegsgefangenen zu erschiessen, zu Anfang der 90er Jahre im Auftrag “eines gewissen Mitglieds des Zentralkomitees der Partei” hergestellt wurden. Wiktor Iljuchin, in der Vergangenheit oberster Mitarbeiter des Generalstaatsanwaltes der UdSSR, hat den Zeugen mit Voreingenommenheit befragt und geklärt, dass die Fälschungen vor 20 Jahren mit dem Ziel hergestellt wurden, um Stalin zu diskreditieren: «Das wurde im Zuge jener zügellosen Propagandakampagne der Verunglimpfung der sowjetischen Führung gemacht, die besonders zynisch und offen geführt wurde zu Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts.»

Diese Mitteilungen von der Kommission unter Leitung Iljuchins sind nicht einfach nur sensationell – wenn die Authentizität aller den Abgeordneten übergebenen Dokumente bewiesen sein wird, werden nicht nur die Ereignisse der 40er Jahre, sondern auch einige Umstände aus Zeiten der späten Umgestaltung in einem anderem Licht erscheinen. Eine Bestätigung dessen, dass die Dokumente, aufgrund derer das Gutachten über die Beteiligung des NKWD an der Erschiessung der gefangenen Polen hergestellt wurde, gefälscht wurden, wird unvermeidlich dazu zwingen, nach dem Auftraggeber dieser Unterstellungen zu suchen. Derzeit kann es darüber nur Vermutungen geben. «Sobald wir in unserer Objektivität uns gründlich sicher sind, werden wir diese Frage sowohl dem Präsidenten, als auch dem Untersuchungskomitee und der Generalstaatsanwaltschaft vorlegen», erklärte Wiktor Iljuchin. «Wir rechnen damit, dass das Gründe dafür sind, eine Strafsache anzuregen, weil man ohne Anregung einer Strafsache keine ernsthafte Expertenuntersuchungen durchführen kann.» Ausser den Katyn verbundenen Dokumenten, ist erforderlich, die Authentizität der Materialien über die Zusammenarbeit unserer Sicherheitsorgane mit den Organen der Reichssicherheit Deutschlands zu überprüfen: Es existieren gewichtige Beweise, dass auch sie gefälscht wurden, «um den Faschismus und den Stalinismus auf eine Ebene zu stellen».

Vor kurzem haben sich Vertreter von “Memorial” an Dmitrij Medwedjew mit der Bitte gewandt, die Qualität der Untersuchungen der Hauptmilitärstaatsanwaltschaft über die Umstände der Katyner Erschiessung zu überprüfen. Die Bürgerrechtler forderten, “die Stalinsche Führung der UdSSR” der Beschlussfassung über die Massenerschiessungen zu überführen, doch jetzt spricht man dazu passend von der Revision aller dokumentarischen Grundlagen über Katyn. Die Wahrheit werden wir schon sehr schnell erkennen.

Wiktor Iljuchin: «In Russland wurde heimlich die Geschichte gefälscht.»

Der Abgeordnete der Staatsduma von der KPRF mit einer sensationellen Videoaufzeichnung in die Öffentlichkeit. In Zusammenhang mit dem Geständnis des Geheimdienstmitarbeiters, der sich während der Regierungszeit B.N. Jelzins mit der Massenproduktion falscher Dokumente und mit ihrer nachfolgenden fälschenden Einfügung in die staatlichen Archive beschäftigte, und anderen Umständen gab der Abgeordnete der Staatsduma W.I. Iljuchin eine offizielle Erklärung ab (siehe Video: http://www.youtube.com/watch?v=jRJzkIAKarQ&feature=player_embedded ).

Der Abgeordnete teilte mit, dass ihn am 25. Mai 2010 ein unbekannter Mann angerufen und um ein Treffen gebeten hat. Dabei teilte er mit, dass er eine Information im Zusammenhang mit der Untersuchung der Erschiessung der polnischen Offiziere in Katyn geben könne. Iljuchin traf sich mit ihm noch am selben Tag.

Der Unbekannte nannte mir seinen Namen, den ich aber zu seiner Sicherheit, vorerst nicht nennen werde, und er teilte mit, dass er in unmittelbarer Beziehung zur Herstellung und der Fälschung der Archivdokumente stünde, einschliesslich derer über die Erschiessung der gefangenen Polen.

Aus seiner Aussage folgt, dass Anfang der 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts eine Gruppe hochrangiger Spezialisten geschaffen wurde zum Zwecke der Fälschung von Archivdokumenten, die wichtige Ereignisse der sowjetischen Periode betreffen. Diese Gruppe arbeitete in der Struktur des Sicherheitsdienstes des russischen Präsidenten B. Jelzin. Sie sei in den ehemaligen Wochenendhäusern der Mitarbeiter des ZK der KPdSU in der Ortschaft Nagornyj untergebracht gewesen. Die Arbeit der Mitglieder der Gruppe sei gut bezahlt worden, sie hätten Leistungslohn erhalten.

Er teilte insbesondere mit, dass durch sie die Aufzeichnungen L. Berijas im Politbüro der Allunions-KP (B) vom März 1940 hergestellt wurden, worin vorgeschlagen worden sei, mehr als 20.000 polnische Kriegsgefangene zu erschiessen. Dabei demonstrierte er den Mechanismus der Fälschung der Unterschriften L. Berijas, J. Stalins (die Kopien der Blätter füge ich bei). Ich schliesse nicht aus, dass ebenso der polnischen Regierung gefälschte Dokumente der sogenannten Katyner Sache übergeben wurden.

Er teilte mit, dass von seiner Gruppe die falsche Aufzeichnung Schelepins auf den Namen Chrustschows vom 3. März 1959 hergestellt worden seien. An der Herstellung des Textes sei Oberst Klimow unmittelbar beteiligt gewesen.

Nach seinen Worten wurde nach Nagornyj die notwendige Bestellung geliefert, sowie der Text für das Dokument, welches herzustellen bzw. einem existierenden Archivdokument hinzuzufügen war und die Unterschrift dieses oder jenes Beamten, die unter oder über einem Text ergänzt werden sollte.

Nach seiner Information arbeitete an der inhaltlichen Herstellung der Texte eine Gruppe von Personen, zu der angeblich der ehemalige Leiter des Russischen Archivs, Pichoja, gehörte, der dem ersten russischen Präsidenten M.Poltoranin nahestand. Dabei wurde auch der Name des ersten Stellvertreters des Leiters des Sicherheitsdienstes des Präsidenten G. Rogosin genannt.

Die Gruppe soll bis zum Jahre 1996 in Nagornyj gearbeitet haben und sei dann in die Siedlung Sarechje versetzt worden. Es sei ihm bekannt, dass mit den Archivdokumenten derselben Quelle auch die Mitarbeiter des 6. Institutes (Moltschanow) des Generalstabes der Streitkräfte Russischer Föderation arbeiteten,– teilt Wiktor Iljuchin mit.

Er behauptet, dass für diese Periode in den russischen Archiven Hunderte falscher historischer Dokumente eingefügt worden seien, und ebenso viele mittels Eintragung von verzerrten Nachrichten und mittels Fälschung von Unterschriften verfälscht worden seien.

Auf Video zeigt Iljuchin die leeren Formulare der 40er Jahre des vorigen Jahrhunderts, Stempelabdrücke, Stempel, Petschaften, die möglicherweise für die Urkundenfälschung im Namen der kommunistischen Partei, des NKWD, einschliesslich der Unterschriften Stalins und Berijas, verwendet wurden, eine Mappe mit Geheimen Dokumenten.

Kann man den Dokumenten glauben, die aus den geheimen Archiven der UdSSR in den letzten Jahren bekannt gemacht wurden? Den sogenannten Geheimen Vereinbarungen Molotows mit Ribbentrops, den Dokumenten über Katyn usw. Nach alledem zu urteilen, wurden der Öffentlichkeit geschickt hergestellte Fälschungen präsentiert, um die Führung der UdSSR und die sowjetische Staatsmacht zu verleumden,– teilt die Website der KPRF mit.

Die offiziellen Massenmedien ignorieren gegenwärtig die Erklärung des kommunistischen Duma-Abgeordneten.

Wenn sich diese Information jedoch bestätigen sollte, so können wir nicht nur einfach Zeugen eines Skandals werden. Tatsächlich kann es zu einer Umbewertung vieler historischer Ereignisse aus der Stalinschen und der Jelzinschen Regierungszeit durch die Gesellschaft kommen. Die Gesellschaft wird Antworten bekommen auf viele aktuelle Fragen, einschliesslich des Lärms um die Erschiessung der Polen in Katyn.

Quelle: vkpb.ru (22.06.2010) | Übersetzung: SGM Channel (Gerrit)


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