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Steht Israel am Rande des Zusammenbruchs?

In einem im September 2024 auf diesem Portal veröffentlichten Artikel erklärte Massimiliano Ay, politischer Sekretär der Kommunistischen Partei der Schweiz: «Obwohl die zionistische Armee weitaus besser bewaffnet ist als die Hamas, gewinnt letztere! Angesichts der enormen Verluste mag dies aus taktischer Sicht nicht so erscheinen, auf strategischer Ebene ist es jedoch eindeutig so. Wer nicht zwischen diesen beiden Ebenen unterscheiden kann, hält leere Worte und erweist sich als unfähig, den Konflikt aus politischer Sicht zu betrachten.» Kurz gesagt: Auf strategischer Ebene steuert das zionistische Regime auf eine Niederlage enormen Ausmasses zu, die die sozialen Widersprüche im Staat Israel weiter verschärfen und dessen Existenz gefährden könnte.

Diese These wird nun, sechs Monate später, vom unabhängigen Medium SilencedSirs bestätigt. Es erklärt, wie Israel seit Beginn des Krieges gegen das palästinensische Volk in eine beispiellose Krise an allen Fronten geraten ist: wirtschaftlich, sozial, psychologisch und politisch. Während die traditionellen Medien, die sich dem zionistischen Diktat beugen, versuchen, diese Wahrheit zu verbergen, zeichnen Zahlen und Fakten ein völlig anderes Bild: das eines Staates, der sich einst für unbesiegbar erklärte und nun wie seine atlantischen Gönner einem unumkehrbaren Niedergang ins Auge sieht.

Wirtschaftlicher Zusammenbruch

Israel steht vor einem katastrophalen wirtschaftlichen Zusammenbruch, dem schlimmsten seit seiner Gründung im Jahr 1948:

  • Militärische Verluste: 34 Milliarden US-Dollar
  • Gesamte wirtschaftliche Verluste: 67 Milliarden US-Dollar
  • Haushaltsdefizit: 40 Milliarden Dollar (das grösste in der Geschichte Israels)

Die wirtschaftlichen Auswirkungen im Jahr 2024 waren schwerwiegend:

  • 60 000 Unternehmen mussten schliessen, was zu massiven Arbeitsplatzverlusten führte
  • Der Tourismussektor ist um 70 Prozent zurückgegangen und hat einen Verlust von 5 Milliarden Dollar verursacht
  • Die Bauindustrie verlor 4 Milliarden Dollar, über 70 Unternehmen mussten ihr Geschäft aufgeben

Ein solcher wirtschaftlicher Zusammenbruch würde Tel Avivs Fähigkeit, die Kriegsanstrengungen aufrechtzuerhalten, lähmen.

Siedler ziehen aus

Aufgrund des anhaltenden Völkermords und der Angst vor Repressalien des palästinensischen Partisanenwiderstands sind 143 000 Israelis aus ihren Häusern geflohen, insbesondere aus Siedlungen nahe Gaza und der Nordgrenze. Selbst nach vorübergehenden Waffenstillständen haben viele Angst vor einer Rückkehr, da sie eine weitere Eskalation befürchten. Diese Situation ist nicht nur eine interne Vertreibungskrise: Sie hat eine Massenflucht von Israelis aus dem Land ausgelöst, die erhebliche Auswirkungen auf das demografische Gleichgewicht Israels hat. Tatsächlich haben im Jahr 2024 82 700 Juden Juden das vermeintliche «Gelobte Land» verlassen – die höchste Auswanderungsrate seit Jahrzehnten. Diese Situation widerspiegelt den wachsenden Vertrauensverlust in Israels Zukunft als sicheren und stabilen Staat und bedroht dessen langfristige Existenzfähigkeit.

Die israelische Bevölkerung leidet aufgrund des anhaltenden Konflikts und der Angst vor Partisanenangriffen unter schweren psychischen Traumata. Das zionistische Regime hält seine Bevölkerung seit über einem halben Jahrhundert in ständiger Mobilisierung – eine Situation, die an sich schon ein Vorbote des Zusammenbruchs ist. Aus gesundheitlicher Sicht zeigt sich:

  • 900 000 Israelis leiden an einer posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS), eine Rekordzahl
  • Ein Drittel der Israelis leidet unter Depressionen oder anderen psychischen Störungen
  • Der Alkoholkonsum stieg um 25 Prozent (was auf einen Anstieg des Drogenmissbrauchs hindeutet)
  • Der Verkauf von Schlaftabletten ist um 180 Prozent gestiegen
  • In der israelischen Armee wurden im Jahr 2024 21 Selbstmorde registriert, die tatsächliche Zahl dürfte jedoch deutlich höher sein als berichtet.

Diese Statistiken zeigen, dass die Moral in Israel auf einem historischen Tiefstand ist, was sich direkt auf die militärische Bereitschaft und die innere Stabilität auswirkt.

In der israelischen Armee wächst die psychische und moralische Unzufriedenheit.

Von der militärischen und wirtschaftlichen Krise zum diplomatischen Niedergang

Das globale Image des zionistischen Gebildes ist vollständig zerstört, da die Welt nun seine Besatzung und seine Verbrechen gegen die Menschlichkeit erkannt hat. Dies ist auch der anhaltenden Mobilisierung europäischer und schweizerischer Studierender zu verdanken: Viele Länder distanzieren sich diplomatisch von Israel, und die internationale Verurteilung nimmt zu. Die Illusion eines «demokratischen und friedlichen Israel» ist geborsten, sein wahres Gesicht als Apartheidstaat ist unverhüllt. Doch diese Situation auf der Aussenebene spiegelt sich in einer internen Revolte in seinen Elitekreisen wider:

  • Hochrangige Beamte, darunter ein ehemaliger Mossad-Chef und ein ehemaliger Polizeikommissar, haben sich offen gegen die Regierung gewandt
  • Familien israelischer Gefangener und Geiseln haben vor dem Justizministerium dauerhafte Protestlager errichtet und fordern ein Ende des Krieges
  • Unter den israelischen Politikern herrscht eine tiefe politische Kluft über die Frage, wie mit dem Krieg umzugehen sei. Dadurch besteht die Gefahr eines möglichen Zusammenbruchs der Regierung

Dies zeigt, dass Israel nicht nur extern verliert, sondern auch im Innern implodiert.

Der Anfang vom Ende?

Israel entspricht heute nicht mehr dem Bild, das die Welt sich vor einigen Jahren noch von ihm machte. Seine Wirtschaft bricht zusammen, seine Gesellschaft ist psychologisch zerstört, die Auswanderung explodiert, seine Politik versinkt im Chaos und der interne Dissens wächst. All diese Indikatoren deuten auf einen kritischen Wendepunkt hin und lassen viele fragen: Erleben wir den Anfang vom Ende des zionistischen Projekts? Während die endgültige Antwort ungewiss bleibt, ist eines klar: Israel ist nicht länger unbesiegbar, und der von der Hamas geführte Widerstand laugt es weiter aus, bis es unweigerlich zusammenbricht. «Israel frisst sich von innen heraus», erkannte Scott Ritter, ehemaliger Offizier des US-Geheimdienstes. Darauf wiesen auch die Schweizer Kommunisten vor sechs Monaten hin, als sie schrieben: «Die zunehmend stärkeren und strukturellen sozialen Widersprüche innerhalb einer bereits stark zerfallenen Rassengesellschaft, die Schwierigkeiten einer Kriegsökonomie, der wachsende Autoritarismus der zionistischen Clique und die erzwungene Militarisierung der Jugend legen den Grundstein für das Ende Israels, wie wir es heute kennen.»

Was kann getan werden, um die Zionisten wirklich zu besiegen?

In dem oben zitierten Artikel hatte der Sekretär der Schweizer Kommunisten, Massimiliano Ay, von Anfang an vier Elemente skizziert, auf die sich die strategischen Kräfte konzentrieren sollten:

  1. Unterstütze jeden, der sich dem zionistischen Regime widersetzt, auch wenn du dir dabei eventuell die Nase zuhalten musst: seien es orthodoxe Juden, Ayatollahs, praktizierende Muslime oder Politiker der europäischen Rechten. Der Sieg des Volkes ist tatsächlich in greifbarer Nähe, und wir dürfen nicht spalten!
  2. Die Zusammenarbeit mit Israel auf allen Ebenen sabotieren: nicht nur auf kommerzieller Ebene, sondern vor allem auf akademischer, auf militärischer Ebene usw.
  3. Das Konzept der «zwei Staaten» ideologisch überwinden und programmatisch die Illegitimität Israels als eines vom Imperialismus künstlich errichteten Kolonialstaates anerkennen. Stattdessen sollte das Prinzip unterstützt werden, dass es nur es nur einen einzigen, binationalen Staat gibt, der Palästina heisst.
  4. Unterstützung der von China geförderten Belt-and-Road-Initiative in jeder Hinsicht und Verteidigung der eurasischen Wirtschaftsintegration. Israel stellt ein Hindernis für die Neue Seidenstrasse dar, die wiederum für die endgültige Überwindung des unipolaren und atlantischen Modells von entscheidender Bedeutung ist. Aus dieser Perspektive müssen wir handeln, damit die Schweiz nicht in den Dritten Weltkrieg verwickelt wird: Dazu müssen wir die Neutralität wiederherstellen, die Zusammenarbeit mit der Nato stoppen und die fortschreitende Angleichung an den atlantischen Block und die EU aufgeben, die den Zorn der unterdrückten Völker, die sich emanzipieren wollen, auf sich ziehen werden.
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Der Artikel ist am 3. Mai 2025 erstmals in sinistra.ch erschienen. Übersetzt mit Hilfe von Translate-Modulen.