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Zum 8. Mai 1945

Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Von der Roten Armee und den Truppen ihrer Verbündeten auf die Knie gezwungen, erklärte sich das faschistische Deutschland für besiegt und kapitulierte bedingungslos. Der 8. Mai (in Russland der 9.) wird Jahr für Jahr als Tag der Befreiung der Welt von der Hitlerbarbarei gefeiert. Viele vergessen, oder haben gar nicht die Chance zu erfahren, was die Zerschlagung der faschistischen Militärmaschinerie für ungeheure Opfer erforderte.

Wie jedes Jahr werden auch heuer viele Festredner rund um die Welt zum 8. Mai sprechen, ohne die gewaltigen Leiden und Anstrengungen zu erwähnen, welche die Arbeiter und Bauern der Sowjetvölker an der Front oder im Hinterland erbringen mussten, um ihr sozialistisches Vaterland gegen die Faschisten zu verteidigen.

Viele Festredner werden unterschlagen, dass die europäischen und asiatischen Sowjetvölker ihr Blut auch für die ganze Welt und gerade für Westeuropa vergossen haben, wo die mehrheitlich sozialdemokratisch geführten Arbeiterparteien und Gewerkschaften sich nicht imstande erwiesen hatten, den Faschismus aufzuhalten.

Viele Redner werden die Tatsache verschweigen, dass die führenden Bourgeoisien Europas seit Jahrzehnten in vielen Ländern Faschisten an die Macht gebracht hatten. Sie waren es, die Hitler politisch, diplomatisch und militärisch in die Lage versetzt hatten, eine aggressive Aussenpolitik zu betreiben. Im Ergebnis einer jahrelang verfolgten Politik der Duldung und gar Ermunterung zur Aggression überliessen die Westmächte den faschistischen Mächten die Wirtschaftskraft halb Europas, damit es ihnen nicht an Ressourcen für einen Krieg gegen die Sowjetunion fehle.

Einige Redner werden zum historischen Tag das Wort hauptsächlich ergreifen, um die Geschichte des Faschismus zu entstellen.

Der Faschismus war (und ist) die offene und terroristische Klassendiktatur von reaktionären Kreisen, und zwar schwergewichtig Bankiers, Grossindustriellen, Generalen und Grossgrundbesitzern. Zum 60. Jahrestag hat man am 8. Mai 2005 auch “Linke” ans Mikrophon gelassen, welche stattdessen den Faschismus einfach als eine Ansammlung von bösen Buben hingestellt haben. Und die gleichen Leute, die allezeit die Figuren von Hitler, Göring, Goebbels und Konsorten im Munde führen, so dass man fast meinen könnte, faschistische Geschichte sei nichts weiter als Biographie – ausgerechnet diese Leute bringen es auch fertig, zum 8. Mai zu sprechen, ohne zu erwähnen, dass es damals noch einen gab, der Stalin hiess und der das antifaschistische Lager anführte und zum Triumph führte.

Zum 8. Mai 1945 haben die Kommunisten in der Sowjetunion und in allen kapitalistischen Staaten Entscheidendes beigetragen.

Der folgende

Aufruf von La Pasionaria

erschien 1942 in illegalen Zeitungen in faschistischen oder faschistisch besetzten Ländern:

“Kein Land möge nach Deutschland weder ein Weizenkorn, noch einen Liter Petrol noch eine einzige Tonne Mineralien ausführen!

Der Mensch kann alles; der Mensch, an der Seite der Maschine, macht dass diese rentiert oder nicht; dass die Produktion perfekt und brauchbar ist oder mangelhaft und dienstuntauglich.

Alles Menschenmögliche zu tun, um die Hitlersche Militärmaschine zu schwächen, ist unumgängliche Pflicht für alle, die frei sein wollen.

Gleichzeitig ist es notwendig, die Kampfmittel der von der Sowjetunion, Grossbritannien und den Vereinigten Staaten angeführten antifaschistischen Weltfront zu stärken.” (zit. nach Avante!, Juli 1942)

Siehe auch:

Stalins Ansprache vom 9. Mai 1945 über den Grossen Vaterländischen Krieg der Sowjetunion