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Zu Lenins 139. Geburtstag

Heute Mittwoch vor 139 Jahren, am 22. April 1870 (10. April nach dem damals in Russland geltenden julianischen Kalender) wurde Wladimir Iljitsch Ulianow, in Simbirsk geboren.

«Selbst im Mausoleum gibt Lenin überaus einflussreichen Kräften in der Welt keine Ruhe», erklärte der Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Russischen Föderation (KPRF), Gennadi Sjuganow, am Vorabend von Lenins Geburtstag gegenüber Journalisten.

«Er hat sich nämlich für die Ideale von Freiheit, Gleichberechtigung, Brüderlichkeit und Respektierung des werktätigen Menschen eingesetzt. Lenin hat darauf verwiesen, dass das spekulative Finanzsystem des Imperialismus über kurz oder lang zusammenbricht und pleite geht und das die kapitalistische Umverteilung der Welt zu neuen Kriegen führt.» (Nachrichtenagentur Novosti 22.4.).

Novosti zitiert Umfragen, denenzufolge die Popularität von Lenin unter den Russen kontinuierlich sinken soll, angeblich von 50 auf 42 Prozent innert drei Jahren. Das wären immerhin noch 12 Punkte mehr als die 30%, die zu Lenin negativ eingestellt sind.

Verschiedene Kräfte streben besonders die Entfernung des Lenin-Mausoleums vom Roten Platz in Moskau an. Mit von der Partie ist auch die Russisch-Orthodoxe Kirche und lässt durch ihren Chef der Abteilung für Beziehungen zwischen Kirche und Gesellschaft, Oberpriester Wsewolod Tschaplin, verlauten, Lenins Leichnam sei «faktisch zu einem Tourismus-Magneten geworden.» Ausgerechnet die mit allen Wassern des Reliquien- und Wallfahrtgeschäfts gewaschenen Popen!

Stalin geköpft (1956)

Stalin geköpft (1956)

Lenin durchlöchert (2009)

Lenin durchlöchert (2009)

Systematische Vandalenakte am kulturellen Erbe aus Sowjetzeiten

Die nicht enden wollenden Vandalenakte an Lenin-Denkmälern haben offenbar – besonders seit dem Anschlag vom 1. April auf den Waggon am Finnischen Bahnhof in Petersburg – in der Bevölkerung eine Stimmung erzeugt, an der man auch im Kreml nicht vorbei kommt. Aus der Umgebung von Präsident Medwedjew verlautete, dass eine Entfernung von Lenins Leiche vom Roten Platz für “momentan nicht ratsam” erachtet wird.

Wie die Kommunistische Partei der Russischen Föderation (KPRF) den Medien mitteilte, hat Genosse Sjuganow in einer Reihe von sieben antikommunistischen Vandalenakten aus den Jahren 2008 und 2009 bei der obersten Staatsanwalt Anzeige erstattet. Er weist die Untersuchungsbehörden auf den systematischen Charakter der Zerstörungen von Lenin-Statuen hin, die «von ein und derselben Zentrale aus manipuliert werden.»

(22.04.2009)

Quellen: Kommunistische Partei der Russischen Föderation | RIA Novosti: Lenin wird 139

 

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