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Das griechische Volk wehrt sich gegen den Gang zur Schlachtbank

Der Erfolg des 48-stündigen Streiks vom 21./22. April war ein entscheidender Schritt für die Eskalation des Kampfes der griechischen Arbeiterklasse, der armen Bevölkerungsschichten und der Jugend. Zehntausende von Werktätigen des privaten wie des öffentlichen Sektors folgten dem Streikaufruf der PAME, der Allianz der klassenorientierten Gewerkschaften, und traten in den Ausstand. Die PAME organisierte Massendemonstrationen zur Unterstützung des Streiks in 69 Städten Griechenlands.

Der Streik drückte einerseits die Opposition gegen die volksfeindlichen Massnahmen und speziell die neuen Steuern aus, welche die sozialdemokratische PASOK-Regierung der Bevölkerung auferlegen will. Auf der anderen Seite stellte der Streik die sogenannte bürgerliche Legitimität und die Einschüchterung der organisierten Arbeiterbewegung durch die Plutokratie in Frage.

Der Streikerfolg ist eine weitere Antwort an die Regierung, die Kürzungen an Löhnen und Pensionen vornimmt, das Rentenalter erhöht, die prekären Arbeitsformen verallgemeinert, gesetzliche Beschränkungen von Massenentlassungen abschafft, Privatisierungen und Liberalisierungen mit neuen reaktionären Reformen vorantreibt.

Der Streikerfolg bedeutet eine Stärkung der griechischen Arbeiterklasse.

Die Streikenden schlugen die Einschüchterungsversuche der Bourgeoisie ab. Die Seeleute und die Hafenarbeiter von Piräus trotzten dem gerichtlichen Streikverbot, das die Reeder erwirkt hatten. Der Hafen wurde bestreikt, ebenso wie die grossen Industrien, die Einkaufszentren, die Hotels und viele andere Betriebe.

Und die griechische Arbeiterklasse widerstand den streikbrecherischen Umtrieben der gelben Gewerkschaften. Die grösste Gewerkschaftszentrale der Privatwirtschaft (GSEE) unterstützte die von der Plutokratie inszenierte Medienkampagne zur Einschüchterung der Streikwilligen. Die Föderation der Angestelltenverbände des öffentlichen Sektors (ADEDY) schloss sich dem Streik nur für den 22. April an und hielt eine eigene, von der arbeitenden Bevölkerung schwach besuchte Manifestation in Athen ab.

Demgegenüber versammelten sich Zehntausende beim Syntagma-Platz in Athen zum Umzug der PAME, um die barbarische arbeiter- und volksfeindliche Offensive zu verurteilen, welche von Regierung, Arbeitgebern, EU und den Parteien der Bourgeoisie entfesselt wurde.

Aleka Papariga, die an der Spitze einer Delegation der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) in Athen mitmarschierte, begrüsste speziell die Seeleute, die sich der richterlichen Verfügung zum Streikverbot widersetzten. «Wir müssen Widerstand leisten, sonst führen sie uns nach Washington und Brüssel auf die Schlachtbank ab», kommentierte die Generalsekretärin der KKE.

(24.04.2010/mh)


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